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Becoming Visbile: Iulia Dromereschi und Anke Pfeifer

Zum Internationalen Tag des Übersetzens veröffentlicht dlite unter dem Motto „Becoming Visible” eine Reihe virtueller Gespräche zwischen Übersetzer:innen aus dem Deutschen und dem Rumänischen. Dabei geht es uns vornehmlich um Herausforderungen, Vorgehensweisen und die berufliche Erfahrung der Held:innen, die uns fremdsprachige Bücher näherbringen.

 Was ist das Besondere an Literaturübersetzer:innen? Vor welchen Herausforderungen stehen Übersetzer:innen?

Anke Pfeifer: Sie vereinen in einer Person umfangreiches Wissen, spezielles Können, Kreativität, Einfühlungsvermögen und Ausdauer. Es geht ja nicht nur um die sichere Beherrschung von Ausgangs- und Zielsprache zur adäquaten Übertragung des literarischen Textes, sondern inhärent um die Vermittlung eines anderen kulturellen Kontextes, was das Wissen um die Besonderheiten der jeweiligen Geschichte und Kultur einschließt. Das Schöne an der Arbeit ist, dass man im Laufe der Tätigkeit immer sensibler wird für die Feinheiten der Sprachen, diese somit besser beherrscht und treffender überträgt. Außerdem erfordert die Übersetzung von Texten mitunter Fachkenntnisse teils auf ganz anderen Wissensgebieten, wie z.B. Naturwissenschaften, Technik, Philosophie, die manchmal intensive Recherchen für die Übersetzung erforderlich machen. All dies führt auch zu einer Bereicherung des eigenen Lebens. Allerdings gehört zum Literaturübersetzen, das über einen langen Zeitraum hinweg einsame Arbeiten am Schreibtisch zu mögen!

Iulia Dromereschi: Um diese Frage ausführlich zu beantworten, würde ich mehr Platz als mir hier zur Verfügung steht benötigen und ich hätte immer noch nicht das Gefühl, meine Antwort sei umfassend oder zumindest relevant genug. Doch ich versuche es trotzdem: Was mir an meiner Arbeit gefällt, ist die Vielfalt. Meine Karriere fing nicht mit Literaturübersetzen an (wenn man über Winnie Weile sehr in Eile, das erste Büchlein, das ich im zweiten Studienjahr übersetzt habe, hinwegsieht). Ich habe Angewandte Fremdsprachen studiert und mich darauf vorbereitet, Fachübersetzerin zu werden. Im Anschluss habe ich den europäischen Master für Konferenzdolmetschen  absolviert. Mehrere Jahre jonglierte ich arbeitstechnisch, freiberuflich. Für Agenturen habe ich, größtenteils für Kunden aus deutschsprachigen Ländern, technische Dokumentationen, Durchführbarkeitsstudien, Bau- und Bedienungsanleitungen, Sicherheitsdatenblätter usw. übersetzt. Aus dem Französischen habe ich medizinische Fachbücher und aus dem Englischen Gebrauchsanweisungen für alles Mögliche – angefangen bei chinesischen Haushaltsprodukten bis hin zu Krankenhausgeräten übersetzt. Zusätzlich habe ich Akten von der DIICOT (Behörde für Untersuchung von Verbrechen im Zusammenhang mit organisierter Kriminalität und Terrorismus) in Auftrag bekommen, Anhörungen rumänischer Staatsbürger, die in Großbritannien in laufende Gerichtsprozesse involviert sind, transkribiert und Steuererklärungen und Finanzberichte übersetzt.

Als ich dann angefangen habe (zusätzlich) auch noch Literatur zu übersetzen, hatte ich es mit Kinder-, Jugend- und New-Adult- oder Erwachsenenbüchern zu tun, aus verschiedenen Genres: Fiktion, Sachbuch, Krimis, Liebes-, sogar Erotikromane, Fantasy, SF und Self-Help. Für Festivals, Serien und TV-Sendungen, Theateraufführungen und -produktionen habe ich die Untertitel geliefert und dadurch die gesamte audiovisuelle Übersetzung abgedeckt. Des Weiteren habe ich Comics und Graphic Novels übersetzt, lektoriert und redigiert. Eigentlich habe ich mich fast in jedem Bereich versucht und diese Vielfalt hat es mir leicht gemacht, im Laufe dieser 16 Jahre, seit meinem „Debüt“ neugierig und engagiert dabeizubleiben.

Anderseits gibt es unzählige Herausforderungen: Ein chaotischer Zeitplan, permanentes Arbeiten, die Idee, dass der Laptop eine natürliche Verlängerung meines Körpers sei (das wurde mir so gesagt!), dass ich jederzeit und überall arbeite (zu Feiertagen, oben auf dem Berg, am Meer, bei Städtereisen, bei Treffen mit Freunden, ich habe das alles getan); andere Herausforderungen: Selbstverwaltung der Finanzen, Eigenwerbung, das Gleichgewicht bewahren zwischen ich als öffentliche Person und ich im Verhältnis zu Verlagshäusern und Mitarbeitern, dieses Ganze und noch viel mehr können entscheidend sein. Nur durch eine starke Motivation und den unendlichen Wunsch, die Botschaften der Bücher weiterzubringen, bei ihrer Übertragung für ein anderssprachiges Publikum zu helfen. Durch diesen Wunsch, ein winziges, jedoch wichtiges Zahnrad in dem Mechanismus, der den interkulturellen Austausch vorantreibt, zu sein, konnte ich am Ball bleiben. Und ich bin dankbar, hier zu sein.

Hat dich jemand zu oder in deiner Arbeit inspiriert?

Anke Pfeifer: Meine Doktormutter Dr. Eva Behring, eine sehr erfahrende Rumänistin, gab in den 1980er Jahren in der DDR mehrere Anthologien zur rumänischen Literatur, u.a. Die tanzende Katze, heraus und bat mich damals, dafür einige Erzählungen, z.B. von Marin Preda, zu übersetzen. Die Übersetzungen haben wir damals intensiv diskutiert und damit sozusagen den Grundstein für meine übersetzerische Tätigkeit gelegt.

Iulia Dromereschi: Als ich diesen Weg noch nicht eingeschlagen hatte, las ich sehr gerne die Namen der Übersetzer und Übersetzerinnen auf der Titelseite. Ich werde einigen ewig dankbar sein, zum Beispiel Silviu und Antuza Genescu, Mircea Pricăjan, Ona Frantz oder Antoaneta Ralian, weil sie Bücher übersetzt haben, die für mich, in meiner Kindheit und meiner Jugendzeit von großer Bedeutung waren.

Welches der Bücher, die du übersetzt hast, gefällt dir am meisten und warum? Gibt es ein Projekt, bei dem du sehr gerne mitgearbeitet hast?

Anke Pfeifer: Sehr gern habe ich einen Workshop geleitet, im Rahmen dessen junge Übersetzer:innen Prosatexte aus der rumänischen Gegenwartsliteratur ins Deutsche übertragen haben, woraus dann die Anthologie Das Leben wie ein Tortenboden. Neue Rumänische Prosa hervorgegangen ist. Das waren sehr fruchtbare Diskussionen zu Texten verschiedenster schriftstellerischer Handschriften. Wenn ich mich im Rahmen einer Übersetzung intensiv mit einem Werk beschäftige, dringe ich immer tiefer ein und verstehe es zunehmend besser. Es ist befriedigend, wenn dann eine adäquate Übersetzung gelingt, egal, ob das die witzigen Einfälle von Constantin Abăluţă sind, wenn er das Leben auf Bukarester Straßen beschreibt, ob Gabriela  Adameşteanus sich engagierte mit der rumänischen Vergangenheit auseinandersetzt oder es sich um poetische Texte von Moni Stănilă handelt. Gerade habe ich einen historischen Roman von Oleg Serebrian übersetzt, der im Jahr 1944 im ehemaligen Czernowitz spielt und heute durch den Krieg in der Ukraine eine ungeahnte Aktualität erhalten hat. So sind es immer andere Aspekte, die Gefallen an einem Buch hervorrufen.

Iulia Dromereschi: Es fällt mir schwer, die Bücher zu nennen, die ich am meisten mag. Einerseits weil ich so einiges übersetzt habe und anderseits, weil ich bei jedem Buch mit Herz und Seele dabei war. Aber ich gebe es zu, es gibt einige Titel, die ich voller Freude auf eine Liste mit Leseempfehlungen setzen würde. Darunter L’inverno dei leoni von Stefania Auci; ein Roman, den ich zusammen mit Emanuel Botezatu aus dem Italienischen übersetzt habe. Sizilien betrachtete ich mit anderen Augen, während ich daran gearbeitet habe und ein großer Teil der Recherche war ein wahrhaftiges Abenteuer. Ich habe so viele unerwartete Referenzen entdeckt, dass ich es kaum erwarten kann, wieder dorthin zu reisen, um die Orte zu Fuß zu erkunden. Eine andere Empfehlung: Laini Taylors Zweibänder, die dem Held Strange, der Träumer und seiner Muse gewidmet ist – Strange the Dreamer und Muse of Nightmares. Für mich bleibt diese Autorin eine der tiefsinnigsten von allen, die ich bislang übersetzt habe, die Story hat einen lyrischen Strang, jedoch einen flüssigen Handlungsverlauf, der das Interesse wachhält. Die von ihr erschaffene Fantasywelt ist trotz oder vielleicht gerade aufgrund ihrer auffälligen Inspirationen ein mystisches Epos, das starke Emotionen und unvergessliche Charaktere hervorbringt. Dann erwähne ich auch noch eine Übersetzung aus dem Deutschen, und zwar „Castelul din nori” (Wolkenschloss) von Kerstin Gier. Die Autorin wurde durch die Edelstein-Trilogie international bekannt, viele Jahre bevor ich ihren Roman übersetzt habe und ich habe immer noch den Eindruck, dass dieser Roman nicht die entsprechende Aufmerksamkeit bekommt, die ihm zusteht. Er ist fesselnd, witzig, mysteriös, ausgeklügelt, eine Mischung von Abenteuer mit Lebensweisheit und andere Sachen, die man sich merken sollte. Hinzu kommt noch, dass das Buch eines der schönsten Cover hat, die ich je gesehen habe!

Gibt es ein Wort oder eine Wendung, die dir schlaflose Nächte bereitet hat?

Anke Pfeifer: Der Titel des eben erwähnten Romans „Lied des Meeres“ spielt auf die Vorliebe der Protagonistin Marta für Meere an. Marta bewundert Maler wie Winslow Homer, die sich dem Meer als Sujet zuwenden. Gern würde sie selbst am Ufer eines Meeres stehen und es malen. Als Marta an den Aralsee deportiert wird, schließt sich der gedankliche Bogen des Romans: Marta genießt trotz der widrigen Umstände das „Meer“ und möchte ihrer künstlerischen Ambition frönen. Allerdings heißt das in der rumänischen wie auch in der russischen Sprache „Aral-Meer“ genannte Gewässer im Deutschen „Aralsee“. Um den Bezug zum Titel zu wahren, habe ich schließlich abweichend vom Originaltext kleine erklärende Ergänzungen eingefügt, wie z.B. „Der Aralsee, den Marta in seiner Weite als ein Meer erlebte …“

Iulia Dromereschi: Kein besonderes, oder zumindest erinnere ich mich nicht daran. Wenn man aus mehreren Sprachen und verschiedenen Register übersetzt, besteht gewöhnlicherweise die Herausforderung darin, den Ausgangstext für das Zielpublikum nachvollziehbar zu gestalten. Bei der Werkstatt Kein Kinderspiel 2022, die vor Kurzem in Hamburg vom Arbeitskreis für Jugendliteratur organisiert wurde, haben wir zusammen mit dem Leiter, den Referent:innen und den vierzehn Kolleg:innen, die aus dem Deutschen Kinder- und Jugendliteratur übersetzen, darüber gesprochen, wie wichtig es ist, die Botschaft in einer für das Publikum adäquaten Weise rüberzubringen. Wir haben uns mit verschiedenen Texten beschäftigt, in denen Dialekt, Regionalsprache oder Umgangssprache vorkamen. Für viele unserer Dilemmas haben wir kreative Lösungen gefunden. An dieser Stelle möchte ich die Wichtigkeit der Teamarbeit und der Kommunikation unter Kolleg:innen betonen. Oft findet man die passende Lösung in einer anderen Sprache und nicht in der Muttersprache, worauf man dann seine Übersetzung viel leichter anpassen kann.

Gibt es einen Autor oder eine Autorin, den oder die du gerne übersetzen würdest?

Anke Pfeifer: Da bin ich ganz offen. Manchmal stößt man ganz unerwartet auf interessante Texte. Auf jeden Fall wünsche ich mir, dass weiterhin rumänischsprachige Literatur im deutschen Sprachraum bekannt gemacht wird.

Iulia Dromereschi: Natürlich. Von der eben erwähnten Werkstatt des Arbeitskreises für Jugendliteratur bin ich mit ein paar Jugendromanen zurückgekehrt, die ich wirklich toll finde. Einen davon habe ich einem rumänischen Verlag vorgeschlagen und ich hoffe, ich bekomme eine Zusage. Was die anderen betrifft, da stehe ich vor einem Dilemma: Die deutsche Gegenwartsliteratur, die diesem Alter gewidmet ist, ist in Rumänien nicht wirklich bekannt. Ja, wir übersetzen viel Kinderliteratur aus dem Deutschen, aber eher für Kleinkinder. Im Bereich der Jugend- und New-Adult-Bücher ist das Angebot eingeschränkt, was man teilweise durch das Quasi-Monopol der englischen Literatur auf das Genre erklären könnte. Trotzdem fallen mir Nikola Huppertz und Kirsten Boie ein. Genauso empfinde ich bezüglich der italienischen oder spanischen Literatur, denn was das Englische betrifft, da kann ich mehrere Autor:innen abhaken, von denen ich als Kind nur geträumt habe, oder die ich vor einiger Zeit im Original gelesen und nun übersetzt habe.

Becoming Visible. Was verstehst du unter diesem Motto?

Anke Pfeifer: Übersetzer und Übersetzerinnen waren über einen sehr langen Zeitraum häufig unsichtbar. Sie gelten im Alltag schlichtweg als Dienstleister:innen. Bei literarischen Übersetzungen wurden sie früher bei der Publikation der Texte mitunter gar nicht erwähnt, später an wenig sichtbarer Stelle im Buch genannt. In letzter Zeit hat erfreulicherweise ein Umdenken eingesetzt, da erkannt wurde, dass es sich beim Übertragen künstlerischer Texte um eine schöpferische Leistung handelt, die bisher glücklicherweise auch nicht von automatischen Übersetzungsprogrammen übernommen werden kann und entsprechend gewürdigt werden sollte. In neueren Publikationen stehen die Namen des Übersetzers/der Übersetzerin sichtbar auf dem Haupttitelblatt. Damit wird ihre Arbeit gewürdigt, die umso weniger auffällt, je hervorragender sie getan ist.

Iulia Dromereschi: Dieses Motto entspricht völlig meiner Sichtweise über die Rolle der Übersetzer:innen in der Literaturförderung und die harte Arbeit, die hinter dem Erscheinen der Bücher steckt. Obwohl ich während meiner Studienzeit auch im Geiste unserer „Invisibility” belehrt wurde, in dem Sinne, dass wir umso besser sind, umso weniger sich unser „Handwerk” bemerkbar macht. Ich denke aber, dass es hier um eine andere Form von Sichtbarkeit geht. Zur Debatte steht die Sensibilisierung des Publikums für das große Arbeitsvolumen und die damit verbundene Anstrengung, denn bis zum Endprodukt, durchläuft ein Buch mehrere Prozesse. Es wird von mehreren (oft ermüdeten, in vielerlei Hinsicht versuchten und „verräterischen”) Augenpaaren gesichtet und von mehreren Händepaaren überarbeitet. Übersetzer:innen sollten nicht nur bei Veranstaltungen in kleinem Rahmen, unter Kolleg:innen, wo „die gleiche Sprache gesprochen wird” eingeladen werden, sondern auch bei öffentlichen Lesungen, mit jungen Teilnehmer:innen, unseren zukünftigen Kolleg:innen. Man könnte Werkstätten organisieren, durch die das Bewusstsein der Menschen geweckt wird, weshalb Übersetzen nicht nur bedeutet, dass man sich vor einen Bildschirm hinsetzt und tippt, darüber sprechen, wie es möglich ist zu übersetzen, obwohl man sich manchmal in der Ausgangssprache nicht fließend äußern kann, weshalb man eine hervorragende Arbeit im Bereich der Erwachsenenliteratur schafft und über Kinderreime „stolpert”. Es gibt viele Themen, die man in den Vordergrund stellen sollte, und das habe ich auch versucht, zum Beispiel in einem Podcast, den ich hoffentlich demnächst weiterführen kann, oder durch alles, was ich über meinen Beruf bei Leseklubs oder sonstige Events, die ich organisiert habe, erzählt habe. Auf kollektiver Ebene unterstütze ich die Initiativen der ArtLit (Rumänischer Verband der Literaturübersetzer:innen), nehme Einladungen an, wenn es um Programme und Projekte geht, bei denen die Übersetzer:innen ins Rampenlicht gerückt, oder  unter die Lupe genommen werden sollen.

*

Dr. Anke Pfeifer, Romanistik-Studium (Rumänisch/Französisch) an der Humboldt-Universität zu Berlin, zwei Semester an der Universität Bukarest, Forschungen und zahlreiche Publikationen zur rumänischen Literatur, Lehre an verschiedenen Universitäten, daneben Übersetzung von Literatur und Sachtexten vorrangig aus dem Rumänischen.

Iulia Dromereschi hat an der Babeș-Bolyai Universität Angewandte Fremdsprachen (Französisch-Deutsch) und Sprachwissenschaften (Norwegisch-Russisch) studiert und den Master in Konferenzdolmetschen absolviert. Seit 2006 übersetzt sie Belletristik und seit 2009 ist sie Fachübersetzerin. Außerdem übersetzt sie Untertitel für Filme und Theateraufführungen und schreibt für verschiedene Zeitschriften und Blogs zu Themen wie Bildung, Kultur und Gesellschaft. 2012 gründete sie die Asociația Informală a Vocilor pentru Incluziune, ein Verband, der sich für eine bessere Integration junger Menschen einsetzt. Sie koordiniert AIVImedia.hub, eine Plattform für partizipativen Journalismus.

 

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Manuela Klenke
Übersetzerin. Veröffentlichte Übersetztungen: die Romane von Lavinia Braniște "Null Komma Irgendwas" und "Sonia meldet sich" (mikrotext) sowie der Kurzprosaband "Die grünen Brüste" (danube books) von Florin Iaru. Zurzeit arbeitet sie an einer Anthologie deutscher Gegenwartslyrik, die im Frühjahr 2022 im Verlag Casa de Editură Max Blecher erscheinen wird.

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