Elke Erb wird am 18. Februar 1938 in Scherbach in der Eifel geboren. 1949 siedelt sie in die DDR nach Halle an der Saale über. Dort besucht sie die Oberschule und studiert von 1957 bis 1963 Germanistik, Slawistik, Geschichte und Pädagogik. Später arbeitet sie als Lektorin im Mitteldeutschen Verlag in Halle. Seit 1966 ist sie freischaffende Schriftstellerin in Berlin. Auszeichnungen und Literaturpreise: u.a. Peter-Huchel-Preis (1988), Heinrich-Mann-Preis (1990, zusammen mit Adolf Endler), Erich-Fried-Preis (1995), Hans-Erich-Nossack-Preis (2007), Roswitha-Preis (2012), Georg-Trakl-Preis für Lyrik (2012), Ernst-Jandl-Preis (2013) und Georg-Büchner-Preis (2020). In zwanzig Jahren werde ich altgeworden sein, oder? Nämlich gebrechlich, geschwächt, habe mehr als gelegentlich dann, ja gewiß gleichermaßen systematisch Ausfälle des Gedächtnisses, des Wahrnehmens. Und die Löcher, wie Mottenfraß, werden aber andererseits Gewebeverdickungen sein – Löcher nur meinerseits – unauflösliche, undurchdringliche Knoten. Dazwischen ich. Seit ich denken kann, ein Geschrei jedesmal, wenn ich durchkomme irgendwo – von irgendwo nach (unvermutet) irgendwo. Werde dies Durchkommen zeitlebens als Text aufgesetzt, gewebt haben, plusquamperfekt. Also doch dauerhaft dann, jedes Mal, schärfer, rascher als jetzt & zeitlebens wahrnehmen, was bleibt, verdickt, während ich abnehme. Abnehme, zunehmend stocke, stutze, stehe und Schluß. Kehre ich um, wie vor verschlossenen Türen? Schließlich weg sein, als Kürzel mich überholender Perspektiven einst in die Welt gesetzt, unvollendeter Vergangenheit. Heerzugsmut, schicksalsergebener. Es sei ausdrücklich wieselflink, wie unterwegs das Bachwasser blink. Werde nicht hören, was man Unbekömmliches sagt. Reine Materie, still doch. Sinnlöcher, Seinsknubbel, unverschluckbar (unerreichbare Gegenteil-Häppchen). – Taugen, miteinander verbunden, als Käfig (oder nur die Verbindungen, knotenlos), – und drin, in die